So geht’s
Ihr müsst euch vielleicht nicht zwingend solch einen QVC-knuddeligen Gesichtsausdruck zulegen wie ich auf den Bildern, aber wenn ihr die Tipps aus dem Artikel beachtet, hat solch ein “perfekt” eingerichtetes Bild trotzdem folgende Merkmale und Vorteile:
Spiegelungen in den Augen. Die Lichtspiegelungen des Fensters in den Augen lassen das Gesicht lebhafter wirken.
Goldener Schnitt. Ich sitze ziemlich genau im goldenen Schnitt, was das Bild harmonischer macht.
Die Kamera ist auf Augenhöhe. Okay, ganz leicht drüber, aber noch im Rahmen des Vertretbaren. Zu erkennen am geraden Blick in die Kamera, nicht zu sehr nach oben, nicht nach unten.
Hochwertiges Equipment. Full-HD-Auflösung und ein hochwertiges Objektiv sorgen für ein klares Bild und echte Tiefenschärfe. Hier findet ihr einige Tipps für eine erschwingliche Ausrüstung.
Aufeinander abgestimmte Farben. Das grüne Hemd, das grüne Dekolicht im Hintergrund, das gelbe Dekolicht passt zum sonstigen Grün, …und ein grüner Yoshi auf dem Tisch als kleines EasterEgg.
Mehrere Tiefenebenen. Damit meine ich, dass das Bild nicht einfach nur aus “Mensch + Wand” besteht, was oft wie das wortwörtliche “mit dem Rücken zur Wand” wirken kann, sondern mehrere Ebenen hat, die verschieden weit von der Kamera entfernt sind. Das erzeugt - trotz des kleinen Raums - Tiefe und lässt das Bild angenehmer wirken. Die vier Ebenen sind:
Monitor (verschwommen unten rechts im Bild)
Julian van Dieken (der glückliche Mann am Mikro)
Schrank (mit schönem Holz)
Grau-grünerHintergrund (noch weiter weg als der Schrank).
Kontraste nicht zu stark. Nichts ist über- oder unterbelichtet. Außerdem habe ich statt meiner weißen Wand als Hintergrund einen grauen Falthintergrund genutzt.
Hauptlicht und Aufhelllicht fürs Gesicht. Das Fenster und ein Aufhelllicht (versteckt hinter dem hinteren Monitor/iMac, s. weiter unten) sorgen dafür, dass die Mimik gut zu erkennen ist.
So geht’s nicht
Das hier ist das Gegenteil des Ganzen und auch der fröhlich-intensive Gesichtsausdruck passt prima zum fragwürdigen Rest des Bildes. Folgende Fehler möglichst nicht machen:
„Tote“ Augen (Keine Lichtspiegelungen durch ein Fenster oder anderes Licht).
Licht von schräg hinten. Das Hauptlicht des Fensters, das eigentlich gut das Gesicht aufhellen könnte, kommt leider von der Seite. Das Ergebnis? Die gesamte linke Bildhälfte, die Nase und ein Teil des Gesichts sind überbelichtet.
Schlechte Kamera. Ich habe hier zwar einen sauteuren iMac stehen, hilft aber nix, die Webcam liefert trotzdem nur 720p. Das heißt sie produziert matschige Bilder und hat eine sehr schwache Helligkeitsdynamik (soll heißen, das Bild ist schnell über- und unterbelichtet). In diesem Fall kommt sie mit dem starken Kontrast des von der Sonne beschienenen, weißen Vorhangs links im Bild und des schwarzen Sofas rechts unten im Bild nicht klar. Stand Ende 2020 ist übrigens: ALLE Macbooks (und die meisten Windows-Notebooks) haben miserable Webcams eingebaut.
Unattraktiver Hintergrund. Meine aufregenden Ikea-Kleiderschränke sind nun nicht gerade optische Leckerbissen für das Publikum. Außerdem haben sie nichts mit dem Thema zu tun, lenken also auch noch ab und wirken als würde ich mein Schlafzimmer filmen.
Ich mache mich klein. Die Kamera guckt recht deutlich „von oben herab“ (zu sehen u.a. an den schrägen vertikalen Linien des Schranks). Das lässt mich kleiner wirken als nötig.
Lauter unnötige Gegenstände im Bild. Die Jalousie links unten, der Stuhl dahinter, die Lampe rechts… Muss alles nicht sein. Warum steht das da? Die Maßgabe für meine “perfektes” Beispielbild war: ALLES was ich im Bild sehe, sollte dort absichtlich zu sehen sein. Das wurde hier nicht eingehalten und es steht lauter Krempel rum.
Der Aufbau
Hier seht ihr wie das Ganze eingerichtet ist (von rechts nach links nummeriert):
Hauptlicht. Dieses Licht kostet genau 0€ in der Anschaffung: Das Fenster. Es sorgt sowohl für eine Grundhelligkeit im Raum als auch für die Beleuchtung der linken Gesichtshälfte. Am besten ist ein bewölkter Himmel, kein sonniger, wie man vielleicht erst denkt. Starke Sonne erzeugt starke Schatten, erzeugt zu hohe Kontraste. Wenn die Sonne stark scheint, kann ich meinen lichtdurchlässigen Vorhang zuziehen, sodass dieser ein weiches Licht erzeugt und wie ein große Softbox fungiert.
Aufhellung. Wird oft vergessen, aber auch der Monitor an sich ist natürlich eine super Lichtquelle. Oft sogar die einzige. Verstärken kann man das, indem man den Bildschirm weiß macht und z. B. einfach ein leeres Word-Dokument aufruft. Mit den Helligkeitstasten des Monitors regelt ihr dann eure Lichtstärke.
Akzentlicht. Dafür nutze ich so eins hier. Das verstärkt die Konturen auf meiner linken Schulter (wenn man mich von vorne anschaut, die rechte Schulter) und trennt mich und den Hintergrund voneinander ab.
Dekolicht 1. Wofür so eine kleine USB-Campinglampe alles gut sein kann. In diesem Fall für eine warme Lichtstimmung in kalten Zoom-Konferenzen. Kostet nicht viel, hat aber einen deutlichen, angenehmen Effekt.
Dekolicht 2. Nicht nötig, aber wenn wir in diesem Fall schon “grün” als Grundfarbe auserkoren haben, warum dann nicht auch den Hintergrund daran anpassen? Dieses geniale Licht habe ich dafür benutzt. Sieht aus wie ein Laserschwert für Arme, leuchtet aber in herrlichen Farben. Tageslicht, Kunstlicht, rot, blau, grün, gelb… Was ihr wollt. Funktioniert sogar ferngesteuert per App und Bluetooth. Und so können Pedanten sogar das Hintergrundlicht farblich ans Hemd des Redners anpassen.
Großer Falthintergrund. Meine Wand ist eigentlich weiß. Um die Kontraste rauszunehmen, und dadurch das Bild angenehmer zu machen, habe ich solch einen Falthintergrund an die Wand gestellt.
*Der Text enthält Affiliate-Links zu Amazon.
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